Freitag, 19. Oktober 2007

Patentiertes Leben (LZ 42 - 19. Oktober 2007)

Ex-Monsanto Manager: "Wir wollen weltweit die Nahrungskette kontrolieren."

Internationale Konzerne sichern sich die Rechte für natürliches Erbgut. Nach dem Zugriff auf Schweinegene müssen sich nicht nur Landwirte und Züchter wappnen. Monsanto & Co. haben die weltweite Nahrungskette im Visier.

Der US-Konzern Monsanto, St. Louis, befindet sich auf einem dynamischen Wachstumskurs. Insbesondere Maissaaten und genetisch verändertes Erbgut bescheren dem Multi hohe Zuwachsraten. Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen seinen Umsatz um 17 Prozent auf ingesamt 7,34 Milliarden US-Dollar steigern.

Den größten Zuwachs erzielte das Segment "Saatgut und Genomics" mit 24 Prozent. Dazu zählen Saatgut der Monsanto-Marken sowie Lizenzeinnahmen für Eigenschaften, die durch gentechnische Veränderungen erreicht wurden. Mehr als die Hälfte des Umsatzvolumens entfällt bereits auf diesen Bereich. Die gentechnisch veränderten Sorten sind der lukrativste Wachstumsbringer des Konzerns und breiten sich von den USA über Südamerika, Indien und China bis nach Südafrika aus. Für den Gewinn im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres weist Monsanto aktuell ein Plus von 71 Prozent aus.